Frankreichs neue Atompolitik

Frankreichs neue Atompolitik

Eine Hiobsbotschaft zur Atompolitik ist leider zu vermelden. Bekanntlich hat Sarkozy kürzlich mit Marokko Verträge zur wirtschaftl. Zusammenarbeit abgeschlossen. In der deutschen Presse wird dazu nur das 3 Mrd. € Projekt einer Schnellstrecke Tanger-Marrakesch gemeldet. Wahrscheinlich weittragender ist aber die Nuklear-Vereinbarung: Areva (also auch Siemens) wird an der Atlantikküste 500 km südlich von Rabat ein AKW bauen u n d mit der kooperierenden marokkanischen Firma in der Extraktion von Uran aus Phosphat zusammenarbeiten. Marokko ist mit 33% auf der Weltmarkt in Phosphat führend. Erwartet wird, dass aus dem Phosphat in der Sahara 6 Mio t Uran extrahiert werden können, das doppelte der bisher bekannten Weltreserven.

Damit – so die Erwartung – ließe sich die französischen Nuklearwirtschaft auf längere Dauer stellen.

Im übrigen wird das Phosphat in der besetzten Westsahara gefördert, verletzt also UNO-Recht. ( Infos aus El Pais, 24.10. 2007) Frankreich hatte bereits mit Lybien einen entsprechenden Vertrag geschlossen: Bau eiens AKW u n d gemeinsame Förderung von Uran im Land.

Schöne Aussichten, mit denen wir uns beschäftigen müssen!

Von besonderer Absurdität ist, dass sich der AKW-Standort in einem der sonnen- und windreichsten Gebiete der Erde befindet.

Hartwig Berger

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